Freitag, 25. Mai 2012

Interview


Wir sprachen mit einer Frau, die zu der besagten Zeit in Deutschland lebte und Päckchen zur Unterstützung der Hilfsbedürftigen versendete. Wir unterhielten uns mit Ihr unter anderem darüber, wie sie die Zeit erlebte und fanden heraus, dass sie die Hilfsaktionen als selbstverständlich und normal ansah.

Projektgruppe: Wie alt waren Sie zur Zeit der Polenhilfebewegung?
Zeitzeugin: Ich war 12 Jahre alt und lebte mit meiner Familie in Deutschland.
Projektgruppe: Welche Dinge haben Sie in die Pakete gepackt?
Zeitzeugin : Wir haben in erster Linie Lebensmittel und Kleidung versendet. Besonders die Süßigkeiten für die Kinder und Kaffee haben wir gerne verschickt, denn über diese Dinge haben sich die Familien, die unsere Pakete erhielten sehr gefreut.
Projektgruppe: Sie wussten also wer ihr Paket erhielt?
Zeitzeugin: Ja, das wussten wir. Es waren Familien, die wir persönlich kannten.
Projektgruppe: Wie haben sie die Zeit im Allgemeinen erlebt?
Zeitzeugin: Also es war für uns nichts besonderes diese Päckchen zu verschicken, denn ich bin damit aufgewachsen. Wir haben die betroffenen Familien auch zu uns eingeladen und Ihnen besondere Kleidungsstücke zugeschickt. Es gab zum Beispiel Mäntel, die zu einer Zeit sehr „angesagt“ waren. Wir haben also auch dafür gesorgt, dass sie auch in Polen auf dem neusten Stand waren.
Projektgruppe: Ist Ihnen eine Sendung besonders in Erinnerung geblieben?
Zeitzeugin: Für mich war es immer etwas Besonderes, wenn wir Zitrusfrüchte oder Schokolade verschicken konnten. Denn diese Dinge gab es in Polen nicht zu kaufen und dieser individuelle Geschmack war den Menschen in Polen noch nicht bekannt. Auch besonders schöne Hemden oder andere Kleidungsstücke, die sie dort nicht kaufen konnten, sind mir in Erinnerung geblieben.
Projektgruppe: Diese Hilfsaktionen geraten immer mehr in Vergessenheit. Finden sie das schade?
Zeitzeugin: Nein, ich finde das nicht schade, denn das ist der Zahn der Zeit. Trotzdem bin ich froh, dass ich es erleben durfte auch wenn ich es mehr als Normalität ansah und deshalb nicht mehr viele Erinnerungen an die Zeit habe.
Projektgruppe: Angenommen so eine Situation würde wieder entstehen. Würden sie wieder helfen?
Zeitzeugin: Auf jeden Fall!
Projektgruppe: Glauben Sie, Hilfe in diesem Ausmaß wäre auch heute noch möglich?
Zeitzeugin: Ja ich denke, so etwas wäre wieder möglich. Man kann dies vergleichen mit den Naturkatastrophen. Viele Menschen sind von der plötzlichen Armut der Menschen in den betroffenen Regionen ergriffen und sind sofort bereit zu helfen.
Projektgruppe: Vielen Dank für das Interview!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen